Patty Kim Hamilton

Sex Play

Beschreibung

»Über Sex zu reden ist nicht mehr revolutionär. Oder?« Ob revolutionär oder nicht – die Figuren in Patty Kim Hamiltons Stück tun es. Also reden. Über Sex. Über ihre schlechtesten Dates. Über Kondome und Pizza. Über Harvey Weinstein. Über zu viel Bier. Über das Hadern mit dem eigenen Begehren. Über das Gefühl, vollstän­dig zu sein, miteinander und mit der Welt, sich aufzulösen in allem, was ist. Über den Wunsch, zu verschmelzen. Über den Wunsch, Grenzen zu setzen. Über Schuld. Über die Angst vor dem Alleinsein. Über Macht und Ohnmacht. Über Organe, die sich wie in einem Küchenmixer anfühlen. Über die Schwierigkeit, konkrete Worte zu finden. Über die Unmög­lichkeit, die richtigen Worte zu finden.

Im Bewusstsein darüber, dass gerade das Privateste besonders politisch ist, lässt die amerikanisch-­deutsche Dramatikerin Patty Kim Hamilton eine Vielzahl an Stimmen zu Wort kommen, die alle versuchen, sich mit ihren persönlichen Prägungen und Sehnsüchten in zeitgenössischen Narrativen von Sexualität zurechtzufinden. Inmitten dieser Polyphonie steht ein Paar, das nach einer traumatisieren­ den Erfahrung sexueller Gewalt vor ihrem Kennenlernen um körperliche und emotionale Nähe ringt. Sex Play zeigt das Sprechen über Sex jenseits medialer Klischees, nackt, politisch und lyrisch.

 

Für diese Produktion gibt es eine Triggerwarnung, die Sie hier nachlesen können.

Pressestimmen

Autorin, Regisseurin und Performancekünstlerin Patty Kim Hamilton (…) entwirft in ihrem neuen Stück Sex Play eine multiperspektivische Collage vieler Stimmen. Regisseurin Rebekka Nilsson inszeniert die deutsche Erstaufführung (…) behutsam und einfallsreich, mit Witz und Tiefgang, und sie holt dabei das Beste aus dem fünfköpfigen Ensemble heraus. (…)

Und dann packen die Spieler*innen ihre mitgebrachten Instrumente und machen tatsächlich Musik, und zwar richtig gut. (…) Popkultur habe viel zur Veränderung und Öffnung des Diskurses beigetragen, meint Hamilton (…), und Nilsson setzt das konsequent um und verschafft dem bisweilen diskurslastigen Text damit wirkungsvolle Subtexte und Abwechslung. (…)

Die Bielefelder Inszenierung von Sex Play ist eine ideale Komposition von Text, Regie und Spiel und voller (…) intensiver Momente.

www.nachtkritik.de, 18.03.23

Mittels ihrer sensiblen und unglaublich poetischen Sprache gelingt es Hamilton, spannende und tiefgründige Subtexte zu erzeugen, die ehrlich berühren und manchmal auch aufwühlen. (...)

Die episodenhaften zerstückelten Textelemente Hamiltons stattet Nilsson poppig mit Sujets aus amerikanischen Filmen und Serien aus. (...)

All das wird aber nie so albern, dass die Ernsthaftigkeit des Themas verloren geht, bietet vielmehr eine Atmosphäre, die tiefere Gedanken ermöglicht. Die Scham überwindet. 

www.tdz.de (Theater der Zeit), 23.03.23

Rebekka Nilsson sorgt in ihrer Inszenierung dafür, dass es nie peinlich wird, eher lustig, traurig, manchmal schwermütig, ja, verzweifelt. Diese düsteren Empfindungen löst sie immer wieder auf durch musikalische Einlagen. 

Westfalen-Blatt, 27.03.23
Mehr anzeigenWeniger anzeigen

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 01:40 Std.
Altersempfehlung
ab 17 Jahren

Erster Termin war am
Fr. 17.03.2023
Spielort
TAM ZWEI
Alter Markt 1
33602 Bielefeld
Anfahrt