Felix Landerer / Christof Littmann
Hotel Many Welcome
Beschreibung
Mit den Bielefelder Philharmonikern
Willkommen im Hotel Many Welcome! Ein*e Mitarbeiter*in empfängt hinter dem Tresen die Gäste und hat dabei eine genaue Vorstellung, wie sie sich zu verhalten haben: Hier ist der Empfang Chefsache. Die Ankommenden werden nach absurden Regeln eingeteilt. Nicht jede*r passt in jeden Teil des Hotels. Manche*r wird ganz abgewiesen. Nichts wird dem Zufall überlassen und doch passieren ganz außergewöhnliche Dinge. Träumt sich die Person hinter dem Tresen diese Welt zusammen oder finden schlichtweg unerklärliche Ereignisse statt?
Hotel Many Welcome ist die Neuinterpretation von Der Concierge, einem 2014 von Felix Landerer für das Theater Münster kreierten Tanzstück an der Schwelle zwischen Realität und Fiktion. Mit dieser Uraufführung tritt der Choreograf die künstlerische Leitung der Tanzsparte des Theaters Bielefeld an. Seit 2006 arbeitet er international als Choreograf und gründete 2010 seine eigene Kompanie Landerer & Company mit Sitz in Hannover. Es folgten zahlreiche Uraufführungen, die von dem extrem physischen und ausgefeilten Tanzstil Landerers geprägt sind. An der Spitze des Bielefelder Ensembles setzt er nun seine choreografische Arbeit an einem festen Haus fort und präsentiert mit Hotel Many Welcome sein erstes abendfüllendes Stück in Bielefeld.
Besetzung
Pressestimmen
Das erste Tanzstück, mit dem Bielefelds neuer Chefchoreograf Felix Landerer seinen Einstand im Stadttheater gibt, steht ganz im Zeichen von Ankunft und Gastfreundschaft, aber auch von Ressentiments und schließlich deren Gegenspieler – Toleranz. (…)
Die Tänzer nutzen die ganze Bandbreite ihres Bewegungsvokabulars, um sich ihren jeweiligen Figuren anzuverwandeln. Sie finden eigentümlichen, selbstsicheren, devoten oder herrischen, unnahbar stolzen (die Dame) physischen Ausdruck. Sie winden sich umeinander in stürmischen Duetten und flotten Formationen oder verlangsamen ihre Bewegung bis zur Zeitlupe für fein austarierte, ruhig zu betrachtende Bilder. In Landerers surrealem Hotel verschwimmen die Grenzen zwischen Fantasie und Realität. Er öffnet Assoziationsräume von großer Ästhetik, die Platz lassen für Interpretation, aber auch mit einem Zugang übers reine Betrachten und Spüren auskommen. (…)
Felix Landerers Debüt in Bielefeld macht Lust auf mehr.
Vieles bleibt uneindeutig und in der Schwebe, manches gibt Rätsel auf. Faszinierend ist der Fluss der Choreografie, diese wellenartig fließenden und ineinanderlaufenden Bewegungen und Körper, die sich harmonisch wiegen, biegen, unentwegt miteinander verschränken und manchmal wie unter einem Brennglas in Zeitlupe ablaufen.
Landerers Tanzsprache fordert den elf Tänzerinnen und Tänzern aus acht Nationen eine enorme Körperbeherrschung und Akrobatik ab. Anforderungen, die die Company mit bewundernswerter Leichtigkeit meistert (…).
Den musikalischen Subtext dazu hat der Komponist Christof Littmann dem Werk passend auf den Leib geschrieben. Es handelt sich um einen Hybriden aus zugespielter geräuschhafter elektronischer Musik und melodiöser bis perkussiver Orchestermusik, die sich aus unterschiedlichen Genres wie Lounge-, Film- und Tanzmusik sowie der litauischen Nationalhymne speist. Gregor Rot am Pult der exzellent aufspielenden Bielefelder Philharmoniker koordiniert geübt Bühne und Graben.