Beschreibung

Johann Sebastian Bach
Wachet auf, ruft uns die Stimme Kantate BWV 140
Meine Stimme erhebt den Herren Kantate BWV 10
Magnificat BWV 243a

Ein Magnificat – abgeleitet aus den Worten »Magnificat anima mea Dominum« (»Meine Seele preist den Herrn«) – ist ein Gesang aus dem Lukasevangelium. Maria, Mutter des Gottessohnes, preist hierin Gott als einen, der sich allen, die hungrig und arm sind, freundlich und barmherzig zuwendet. In ihren Worten malt sie aber auch klar aus, was denen blüht, die neidisch oder arrogant sind. Johann Sebastian Bach vertonte diesen für die christlichen Glaubensrichtungen wichtigen Text kurz nach seinem Amtsantritt als Thomaskantor in Leipzig, im Jahre 1723. Mit der Akademie für Alte Musik Berlin und dem RIAS Kammerchor kommen zwei Klangkörper nach Bielefeld, die, was Bach-Erfahrungen
und Bach-Erfühlungen angeht, eine lange, weitreichende und gerühmte Geschichte haben. Zwei Ensembles, die die polyphone, kontrapunktische Musik Bachs kristallklar und dabei plastisch und empathisch präsentieren, tief in sich aufgenommen haben. So beginnt das Magnificat höchst feierlich, mit hohen Trompeten, Geigenläufen, Bassgängen. Bald schleichen sich längere Trompeten-Töne ein. Feierlichster Bach! Und wenn schließlich die ersten Magnificat-Textzeilen vom Chor gesungen werden, sich virtuos durchmischen,
so schwimmen wir gewissermaßen in einem Klangmeer der Freude und Lobpreisung. Der erste Solo-Teil – das »Et exultavit« – tönt in unseren Ohren dann nahezu nach einem Walzer. In einem beschwingten Dreiertakt bewegen sich wieder Geigen freundlich aufwärts. Diese vertonte, selige, dankbare Freude ist durch den Text begründet. Übersetzt heißt es hier schließlich: »Mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands.« Zu dem halbstündigen Werk kommen zwei passende und äußerst beliebte Kantaten Bachs hinzu, so Wachet auf, ruft uns die Stimme BWV 140. Hier wird Hochzeit gefeiert! Aber nur symbolisch: die Hochzeit zwischen Jesus und den Menschen. Mit herrlichsten, erwartungsfreudigen
Punktierungen hebt diese Kantate an. Die schönste vorstellbare Vorbereitung für Heiligabend! Wieder fügen sich die Gesangsstimmen einzeln in das Geflecht der Instrumente ein. Ein Höhepunkt Bachscher Motivik und seiner kontrapunktischen Verarbeitung.

Foto © Uwe Ahrens

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