Trio Jean Paul
4. Kammerkonzert
Beschreibung
Ludwig van Beethoven:
Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es-Dur op. 1 Nr. 1
Franz Schubert:
Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es-Dur D 929
Das Trio Jean Paul hatte im ersten Symphoniekonzert der Bielefelder Philharmoniker Beethovens Tripelkonzert interpretiert und rundet nun sein Gastspiel in der Rudolf-Oetker-Halle für diese Saison mit einem Kammerkonzert ab
Ludwig van Beethoven war mit 22 Jahren nach Wien gekommen und fand im Fürsten Lichnowsky einen väterlichen Freund und Mäzen. Über Mozarts Klavierquartette hatte sich Beethoven der Gattung Klaviertrio genähert und schrieb 1793 drei Trios, die er – wohl dem Fürsten zum Gefallen, der ihren Druck finanzierte – als sein Opus 1 bezeichnete, wiewohl er schon zuvor eine ganze Reihe von Werken vollendet hatte. Eine zeitgenössische Kritik lobte die leichte und fröhliche Jugend, die aus dieser Musik spräche, gleichwohl leuchte Beethovens »Selbstständigkeit unverkennbar hervor«.
Als nach Beethovens Opus 97 in nahezu zehn Jahren kein nennenswertes neues Klaviertrio erschienen war, schrieb Franz Schubert parallel zur Arbeit an der Winterreise ein Trio in Es-Dur, das Erstaunen auslöste. »Wie eine zürnende Himmelserscheinung« sei es über das damalige Musikleben hereingebrochen, erinnerte sich Robert Schumann. Die Melodieführung, die harmonischen Abstürze sowie die dramatische Spannung des Werks erhoben es zu einem Idealtyp romantischer Kammermusik. Das Ergebnis der Drucklegung erlebte Schubert nicht mehr, er starb wenige Wochen zuvor im Alter von nur 31 Jahren.
Für den leider erkrankten Martin Löhr, Violoncellist des Trio Jean Paul, wird bei dem Konzert Prof. Leonid Gorokhov zu erleben sein.