Orchester

5. Symphoniekonzert

Smetana

Beschreibung

Bedřich Smetana
Mein Vaterland, Zyklus Symphonischer Dichtungen

 

Noch heute wird das Internationale Musikfestival Prager Frühling traditionell am 12. Mai, dem Todestag Bedřich Smetanas, mit einer Aufführung seines Zyklus’ Mein Vaterland eröffnet. Der darin mitschwingende Nationalstolz erinnert an die Zeit, als die Tschechen ihre kulturelle Identität zu stärken suchten, die ihnen im Habsburgerreich nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil auszuleben gestattet war. Smetana nahm ähnlich wie sein Vorbild Richard Wagner an der Märzrevolution 1848/49 teil und verließ seine Heimat aus politischen Gründen, um 1861 gestärkt wiederzukehren. Er wurde zu einer der führenden Persönlichkeiten der tschechischen Nationalbewegung, arbeitete als Musikkritiker, Chorleiter und Dirigent. Seine Oper Libussa wollte er als Festoper zur Feier der ganzen Nation verstanden wissen; kurz nach ihrer Vollendung begann er mit der Komposition von Mein Vaterland. Inspiriert von der Programmmusik Franz Liszts, dem Smetana freundschaftlich verbunden war, konzipierte er zunächst vier symphonische Dichtungen, die er 1874/75 vertonte. Drei Jahre später fügte er noch zwei weitere hinzu. Seine spielerische Art, die jeweiligen Gegenstände seiner sechs Dichtungen musikalisch-rhapsodisch nachzuzeichnen, sich dabei von allen überkommenen Formmodellen zu befreien und dennoch eine musikalisch schlüssige Balance zu erreichen, ließen Stücke wie Die Moldau zum Inbegriff gelungener Programmmusik werden. Mit dem ersten und dritten Teil, Vyšehrad und Šárka, widmete sich Smetana dem Gründungsmythos der Tschechen, dem Geschlecht der Premysliden sowie einer vor Blut und Gefühlen triefenden Legende. Mit Tábor und Blaník wird konkrete Geschichte verhandelt, in der es um die Hussitenkriege geht. Musikalisch basieren beide Teile auf dem aus dieser Zeit stammenden Choral Die ihr Gotteskrieger seid. Die erwähnte Moldau fließt so klangschön durch Böhmens Hain und Flur, dass man sich kaum eine lieblichere musikalische Landschaft vorstellen kann.

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 01:30 Std.
Einführung
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal

Erster Termin war am
Fr. 15.02.2019
Spielort
Rudolf-Oetker-Halle, Großer Saal
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt