Charles Gounod

Faust

Beschreibung

Oper in fünf Akten / Libretto von Jules Barbier und Michel Florentin Carré nach Carrés Drame fantastique Faust et Marguerite und Johann Wolfgang Goethes Faust. Der Tragödie erster Teil / In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

»Nichts!« Das ist die große Erkenntnis, die den Gelehrten Faust im Alter niederschmettert: Nichts hat er verstanden, nichts erreicht! Sein langes Forscherleben war eine einzige Vergeudung! Ihm bleibt nur die Hoffnung, dass der Tod ihm Ruhe vor den drängenden Fragen verschaffen könnte. Doch gerade als Faust sich selbst von seinen Qualen erlösen möchte, wird ihm ein teuflisch verlockendes Angebot unterbreitet: die Erfüllung aller Wünsche im Tausch für seine Seele. Faust schlägt ohne langes Zögern ein und verlangt einen Neustart seines Lebens, in dem es dieses Mal nichts zu verpassen gilt. Verjüngt will er Jagd auf Vergnügungen und Liebschaften machen statt auf die Erkenntnis. Mit der Unterstützung seines teuflischen Begleiters Méphistophélès gelingt es Faust leicht, die hübsche, gutgläubige Marguerite zu umgarnen. Doch als sie schwanger wird, ist Fausts Interesse an ihr längst erloschen. Während er bereits auf neuen Rausch aus ist, beginnt für sie ein existentieller Kampf.

In Deutschland reagierte man pikiert auf diese französische Anverwandlung von Goethes Tragödie und benannte die Oper aus Respekt vor der Vorlage flugs in Margarethe um. Nicht ganz zu Unrecht, wird die fast nebenbei ins Unglück Gestoßene hier zu einer wichtigen, wenn nicht gar der zentralen Figur. Statt den metaphysischen Dimensionen widmet sich Charles Gounod ganz der individuellen Seelenausdeutung mit ohrwurmverdächtigen Melodien wie beispielsweise der im wahrsten Sinne des Wortes brillanten »Juwelenarie«. Kein Wunder, dass dieser lyrische Faust inzwischen auch unter seinem originalen Titel die deutschen Bühnen und Herzen erobert hat und zusammen mit Bizets Carmen zu den meistgespielten französischen Opern gehört.

Pressestimmen

Das reiche Angebot an Kunstfertigkeit in einer konsequenten Durchgestaltung bietet dem Zuhörer und Betrachter dieser Inszenierung von Tomo Sugao eine Fülle an Genussmöglichkeiten für Verstand und Gefühl, für Auge und Ohr. 

Westfalen-Blatt, 02.03.20

(…) eine bemerkenswerte Inszenierung mit einem bestens vorbereiteten Solistenensemble und prächtig aufgelegten Philharmonikern (…). 

Die Rolle war Yoshiaki Kimura auf den Leib geschrieben. Komödiantisches Talent, sängerische Souveränität, mimische Virtuosität, gestische Überzeugungskraft, all das machte ihn zum Showmaster einer Welt auf der schiefen Ebene. (…)

Dušica Bijelic (gelang) die Metamorphose vom unschuldigen Mauerblümchen (…), zur dem Wahne verfallenen Kindsmörderin vorzüglich. Auch in den höchsten Tönen nie schrill werdend gefielen vor allem die dämonisch bedrohlich gefärbten tiefen Passagen. (…) 

Daniel Pataky (…) wuchs über sich hinaus mit seiner überaus wandlungsfähigen Stimme - grandios in der Höhe mit beträchtlicher Schärfe in Situationen der Verzweiflung, lyrisch und sensibel beim Liebeswerben. 

Neue Westfälische, 02.03.20
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Kurzinfo

Spieldauer
ca. 03:00 Std.
Pausenanzahl
1
Altersempfehlung
ab 13

Erster Termin war am
Sa. 29.02.2020
Spielort
Stadttheater
Niederwall 27
33602 Bielefeld
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