Ensemble

Ensemble Modern

Beschreibung

Conlon Nancarrow:
Study No. 7 – Kammermusik-Transkription von Yvar Mikhashoff unter Mitarbeit von Charles Schwobel

György Ligeti:
Konzert für Violoncello und Orchester (Ensemblefassung)

Cathy Milliken:
Bright Ring für Ensemble

Vito Žuraj:
Runaround für Blechbläserquartett und Ensemble


Mitte der 40er Jahre legte Conlon Nancarrow sein kompositorisches Interesse auf rhythmische Phänomene und stellte schnell fest, dass die lebenden Interpreten seinen Ansprüchen nur schwer gerecht werden konnten. Die Study No. 7 ist Teil einer Serie, in der Nancarrow zusammen mit Yvar Mikhashoff und Charles Schwobel Möglichkeiten der rhythmischen Organisation, basierend auf dem Walzenklavier, das mechanisch arbeitet, aufzeigt. Trotz der Komplexität – es werden oft drei Serien gleichzeitig verwendet – gelingt es Nancarrow durch wohlüberlegte Behandlung und Verteilung wechselnder Dichte der Form des Stückes eine stets klare Kontur zu geben.

Komponistin Cathy Milliken ist zugleich auch selbst Oboistin des Ensemble Moderns. Ihr Stück Bright Ring ist vor allem aus den Energiefeldern gewachsen, die sie im Ensemble wahrgenommen hat.»Diese Energie der Zusammenarbeit und Interaktion, ob pulsierend oder still (oder beides), ist eine Hommage an das Leben und was wir daraus machen« – so beschreibt sie das Musizieren mit ihren Kolleg*innen. So waren das Einfangen der Lebendigkeit, die unterschiedlichen Klänge und Sounds der Musiker*innen mit ihrem schöpferischen Überschwang die Hauptinspiration für das Stück. Dazu kommen Sounddaten, die von einem Satelliten in der Nähe des Planeten Saturn aufgenommen wurden.

Zehn Jahre, nachdem György Ligeti aus dem von der Sowjetarmee besetzten Ungarn nach Wien geflohen war, schrieb er sein Cellokonzert. Das Siegfried Palm gewidmete Werk wurde nach der Uraufführung 1967 aufgrund der ungewöhnlichen Beziehung zwischen Solostimme und (Kammer-)Orchester als »Anti-Konzert« beschrieben. Aus der Stille geboren, gleicht der musikalische Duktus des zweisätzigen Werks häufig eher einer Installation als einem vorwärtsdrängenden Dialog. Und bietet damit den Ohren gleichsam eine Tür in eine andere Welt.

Seit langem verbindet Vito Žuraj eine enge Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern, das inzwischen mehrere seiner Werke zur Uraufführung gebracht hat. Das hier erklingende Runaround kann als eine Art Rhapsodie beschrieben werden, bei der die Solisten mit den begleitenden Gruppen in verschiedene Kontexte gebracht werden. Vor allem die Improvisationskunst der Musiker*innen beeindruckt Žuraj sehr, so dass er die kreativen Fähigkeiten des Ensembles mit seinen Kompositionsstrukturen verbindet.

 

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Foto © Wonge Bergmann

Kurzinfo

Veranstalter
Rudolf-Oetker-Halle (Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld)

Erster Termin war am
Do. 17.06.2021
Spielort
Rudolf-Oetker-Halle
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt