Vivan und Ketan Bhatti

Berlin Alexanderplatz

Beschreibung

Auftragswerk der Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld / Musiktheater in fünf Akten / Libretto von Christiane Neudecker nach dem Roman von Alfred Döblin / In deutscher Sprache mit Übertiteln


Die Gefängnistore schließen sich hinter Franz Biberkopf. Er ist frei! Vier Jahre lang hat er hinter diesen Mauern seine Strafe wegen Tot­schlags verbüßt. Und nun? Sein Entschluss steht fest: Er will anständig bleiben, ein rechtschaffener Kleinbürger sein. Doch wie fasst man Fuß in einer hektisch pulsierenden, stetig wachsenden Großstadt, wenn der geregelte Gefängnisalltag einem schon fast zur Heimat geworden ist? Das eigenverantwortliche Leben als freier Mann überfordert Franz, zu viel sind der Eindrücke, der Geräusche, der Menschen. Er gerät an falsche Freunde, verliert seine neue Liebe und wird immer tiefer hineingezogen in einen Strudel aus Kriminalität, Verrat und Gewalt. Und die Stadt um ihn herum verändert ihr Gesicht …

Mit dem 1929 erschienenen Berlin Alexanderplatz verfasste Alfred Döblin ein Schlüsselwerk der Moderne und einen der ersten Großstadt­romane überhaupt. Daher gab nicht der Anti­held Franz Biberkopf, sondern die Stadt Berlin mit einem ihrer lebendig­-chaotischsten Plätze dem Buch ihren Namen. Diese Polyphonie einer Metropole wurde schon mehrfach für Bühne, Film und Hörfunk adaptiert; nun wird der facettenreiche Stoff erstmals als spartenübergreifendes Musiktheater zu erleben sein. Nicht nur die Individuen, sondern auch das Grundrauschen der Stadt erhält in dem Libretto von Christiane Neudecker eine eigene Stimme und wird von den Komponisten Vivan und Ketan Bhatti in einen urbanen Sound überführt, der verschiedene Klangwelten vom 20er­Jahre­ Schlager bis hin zu zeitgenössischer Musik einfängt. Die Stadt singt, spricht und tanzt.

 

Für diese Produktion gibt es eine Triggerwarnung, die Sie hier nachlesen können.

Pressestimmen

Hier ist dem Ensemble Bielefeld eine überragende Leistung bei der Zusammenarbeit der Sparten gelungen: Schauspieler singen, Sänger schauspielern, die Chöre marschieren und tanzen und deklamieren, aus dem Orchestergraben kommen ungewohnte Geräusche. Die Auflösung der gewohnten Grenzen hat hier in aufwendiger gemeinsamer Probenarbeit ein so dichtes Gewebe neuartiger Eindrücke gesponnen, dass man sehend und hörend im Zuschauerraum völlig fasziniert ist. (...)

Das Ganze ist eine Ausnahmeveranstaltung, die sich niemand entgehen lassen sollte!

Westfalen-Blatt, 06.09.22

(...) das Theater Bielefeld konnte einen rauschenden Erfolg feiern (...).

Eine wichtige Grundlage dafür hat die Librettistin Christiane Neudecker geschaffen. (...) Das riesige Romanpersonal reduziert sie auf vier Hauptfiguren (...).

Durch diese Reduktion schafft sich Neudecker, statt dem Romangeschehen atemlos hinterherzuhecheln, gleichsam einen Freiraum, den sie nutzt, um ihre Textflächen dramaturgisch effektvoll zu gestalten (...).

Dabei hat sie offenbar eng mit den beiden Komponisten-Brüdern Vivan und Ketan Bhatti (...) zusammengearbeitet. Deren Soundtrack ist beherzt eklektizistisch, die Allusionen reichen von heutiger Pop- und Clubmusik über E-Musik von Kurt Weill oder Alban Berg bis hin zu Klezmer und Choral. Vor allem aber ist diese Musik dramaturgisch wirklich tragfähig, weil sie sich auf die Form- und Bedeutungs-Angebote von Neudeckers Text durchaus mit einer eigenen interpretatorischen Haltung einlässt (...).

Text und Musik (bieten) den Sängern, Spielern und Tänzern des Bielefelder Theaters, vor allem aber dem Regisseur Wolfang Nägele und seinen Ko-Regisseuren Dariusch Yazdkhasti (der Bielefelder Schauspielchef) und Sommer Ulrickson (Choreografie), reichlich szenisches Material, mit dem sie arbeiten können.

Und das tun sie großartig. Timo Dentler und Okarina Peter haben ihnen dafür ein tolles Bühnenbild gebaut (...).

(..) der Chor und vor allem das Orchester entfalten unter der musikalischen Leitung von Anne Hinrichsen ein faszinierendes Klang- und Geräuschkontinuum.

 

www.die-deutsche-buehne.de, 05.09.22

(...) in den drei Stunden niemals auch nur ansatzweise langweilig (...).

(...) ein ganz großer Kraftakt und eine große künstlerische Leistung.

Deutschlandfunk, Kultur heute, 05.09.22
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Förderer, Partner & Sponsoren

Diese Produktion wurde unterstützt von

Hanns-Bisegger-Stiftung
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
NRW Kultursekretariat

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 03:00 Std.
Pausenanzahl
1
Altersempfehlung
ab 16 Jahren

Erster Termin war am
So. 04.09.2022
Spielort
Stadttheater
Niederwall 27
33602 Bielefeld
Anfahrt